Was ist eine Sollzins Periode?
Wer ein Haus bauen möchte, kommt nur in den seltensten Fällen ohne einen Kredit aus, da das Eigenkapital zumeist nicht ausreicht. Selbst dann, wenn das Eigenkapital für den Hausbau ausreichen sollte, ist es sinnvoll, einen Baukredit aufzunehmen, denn für unvorhergesehene Ausgaben und gravierende Ereignisse sollte noch genügend Eigenkapital vorhanden sein. Eigenkapital ist eine Sicherheit, beispielsweise dann, wenn man während der Bauzeit erkrankt oder arbeitslos wird. Schließlich wirkt sich ein solider Betrag an Eigenkapital günstig auf die Bonität und damit auf die Höhe der Bauzinsen aus.
Die Bauzinsen sind weiterhin abhängig von der marktüblichen Zinssituation. Gerade jetzt, da die Zinsen am Markt aufgrund des niedrigen Leitzinses, der von der EZB mit 0,15 Prozent festgelegt wurde, sind die Zinsen für Baukredite günstig.
Günstige Zinsen für Baukredite sichern
Die Zinsen für Baukredite werden entscheidend durch die marktübliche Zinssituation beeinflusst, die sich wiederum an den Leitzinsen orientiert, die von der Europäischen Zentralbank festgelegt werden. Die Leitzinsen haben gegenwärtig einen historischen Tiefstand erreicht, diese Situation sollten Bauherren ausnutzen. Da das Baudarlehen durch eine hohe Summe und eine lange Laufzeit geprägt ist, wird zumeist eine Sollzins-Periode festgelegt. Für diese Periode wird ein Zinssatz festgelegt, der unverändert bleibt.
Mit der Sollzins-Periode können sich Bauherren langfristig niedrige Bauzinsen sichern, indem sie diese Periode über einen langen Zeitraum festlegen. Abhängig von der Höhe des Baudarlehens und von der Laufzeit kann man die Sollzins Periode beispielsweise über 15 oder 20 Jahre festlegen.
Im umgekehrten Fall, wenn hohe Bauzinsen erhoben werden, kann man die Sollzinsperiode nur über einen kurzen Zeitraum wählen, um sich später für die Anschlussfinanzierung wieder niedrigere Zinsen zu sichern, wenn sich die marktübliche Zinssituation wieder verändert hat.
Ist die Periode der Sollzinsbindung zu Ende, verbleibt eine Restschuld, für die eine Anschlussfinanzierung erforderlich ist. Die Restschuld ist umso geringer, je länger man die Periode der Sollzinsbindung festlegt.
Die Sollzins Periode richtig berechnen
Ein Baudarlehen muss gründlich geplant werden, dazu gehört nicht nur, dass man die Darlehenshöhe, die Laufzeit und die Ratenhöhe plant. Mit einem Darlehensrechner im Internet kann man anhand verschiedener Eckdaten berechnen, wie lang man die Periode der Sollzinsbindung ansetzen sollte, um Zinsen zu sparen.
Dabei kann man mehrere Varianten berechnen, um letztendlich die günstigste Variante herauszufinden. Man hat mit einem Darlehensrechner eine wichtige Grundlage für Verhandlungen mit der Bank und für die Planung des Darlehens.
Die Möglichkeiten für die beste Anschlussfinanzierung
Bereits einige Zeit, bevor die Sollzinsperiode endet, sollte man sich über Möglichkeiten für die Anschlussfinanzierung informieren. Für die Anschlussfinanzierung kann man andere Raten ansetzen, man kann die Anschlussfinanzierung bei der gleichen Bank in Anspruch nehmen, doch ebenso ist eine Umschuldung zu einer anderen Bank möglich.
Nimmt man die Anschlussfinanzierung bei der Bank in Anspruch, bei der man bereits den Darlehensvertrag mit der Sollzins Periode unterschrieben hat, so handelt es sich um eine Prolongation. Um dafür günstige Konditionen zu erhalten, sollte man mit der Bank verhandeln, denn die Bank ist bestrebt, ihre Kunden zu behalten. Dennoch lohnt sich jedoch ein Blick über den Tellerrand, denn bei anderen Banken können die Zinsen noch günstiger sein.
Bereits einige Zeit vor Ablauf der Sollzins Periode kann man an ein Forward-Darlehen denken, wenn die Zinsen gerade günstig sind. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass man, bevor die Laufzeit des Forward-Darlehens tatsächlich beginnt, eine Bereitstellungsgebühr bezahlen muss. Über den Vergleich im Internet kann man sich über die Konditionen bei den verschiedenen Banken informieren, um sich für die Anschlussfinanzierung niedrige Zinsen zu sichern.