Grenzgänger wohnen in Deutschland, während sie im Ausland arbeiten und dort ihr Geld beziehen. Nicht wenige Grenzgänger möchten sich in Deutschland den Traum vom Eigenheim erfüllen. Da die Grenzgänger im Ausland arbeiten, haben sie die Möglichkeit, die Baufinanzierung über eine Bank im Ausland vorzunehmen, was jedoch nicht immer vorteilhaft ist. Ist man Grenzgänger und denkt man an die Baufinanzierung, so sollte man zuvor einiges beachten.
Baukredit Vergabe im Euroraum
Bei der Vergabe von Krediten für die Baufinanzierung bestehen aufgrund der angepassten Richtlinien für die Kreditvergabe durch Basel II und die Basel-III-Regelungen, die ab 2014 gelten, nur noch geringe Unterschiede. Deutschland nimmt jedoch eine Sonderstellung ein, da dort zur Prüfung der Bonität immer die Schufa herangezogen wird.
In anderen Ländern im Euroraum werden das Gehalt oder die Immobilie zur Bemessung des Kreditrahmens herangezogen. Die Grundlage für die Entscheidung ist für viele Grenzgänger die Höhe des Zinssatzes, der in Deutschland und im Ausland erhoben wird. Gegenwärtig kann man sich das günstige Zinsniveau in Deutschland für eine Finanzierung zunutze machen, doch kann man auch in einigen Fällen im Ausland von günstigen Zinsen profitieren.
Hat man sich für die Finanzierung über eine ausländische Bank entschieden, so kann das zu Problemen beim Anbieterwechsel führen, wenn man eine Anschlussfinanzierung durchführen will. Weiterhin kann die bisher finanzierende Bank plötzlich für Grenzgänger ihr Geschäft einstellen, sodass eine Anschlussfinanzierung dort nicht mehr möglich ist. Die Bearbeitungsgebühren, die in einigen Ländern erhoben werden, sollte man nicht unterschätzen.
Baudarlehen für Grenzgänger in der Schweiz sinnvoll?
Wer als Grenzgänger aus Baden-Württemberg oder Bayern in der Schweiz arbeitet, erhält seinen Lohn in Schweizer Franken ausgezahlt. Nimmt man in der Schweiz ein Baudarlehen auf, so ist dies ein Fremdwährungskredit.
Wenn der Euro in seinem Wert gegenüber dem Franken steigt, so verringert sich die Restschuld in kurzer Zeit, im Gegensatz dazu wird das Darlehen teurer, wenn der Euro gegenüber dem Schweizer Franken fällt.
Mit Fremdwährungsanleihen kann man diesem Problem entgegenwirken. Der Kreditnehmer muss den Betrag in einer festgelegten Frist ausgleichen, wenn es zu einem Kursabfall des Euros kommt.
Wird eine Grundbucheintragung in Schweizer Franken ausgeführt, kann man dieses Problem umgehen, eine Sicherung über Fremdwährungsanleihen ist dann nicht erforderlich. Bei vielen Schweizer Banken kann man eine Finanzierung bis zu 80 Prozent des Verkehrswertes vornehmen. Das Grenzgängerdarlehen ist allerdings meistens in seinem Radius beschränkt, so muss sich das Gebäude in einem Abstand von bis zu 30 Kilometern zur Grenze befinden.
Kreditvergabe in Dänemark und Polen
Strenger sieht das mit der Kreditvergabe an Grenzgänger in Dänemark aus, die Zinssätze sind mit denen in Deutschland vergleichbar. Ein Grenzgängerdarlehen in Polen ist ungewöhnlich, denn bislang arbeiten nur wenige Deutsche dort. Hat man Interesse an einem Darlehen bei einer polnischen Bank, sollte man sich über die Möglichkeiten und Regelungen erkundigen.